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Rückblick auf Hochwassereinsatz
Heute Morgen kamen die Verwaltungsspitze und die Feuerwehr zusammen, um die aktuelle Situation und den gestrigen Einsatz zu analysieren. Insgesamt ist der Einsatz, der heute Nacht beendet wurde, gut verlaufen.
Eine Überflutung der Innenstadt konnte mit vereinten Kräften der Feuerwehr, des THW und örtlicher Landwirte vermieden werden. Die baulichen Schutzmaßnahmen für das Schulzentrum, die in den letzten Jahren umgesetzt wurden, haben gegriffen. Ein Schutzwall, Schotts und die Hochwasserschutzwände haben die Wassermassen hier gestern erfolgreich abhalten können.
Aufgrund der Tatsache, dass der Regen gestern jedoch großflächig in der Region niederging, kam es zu einem deutlichen Zulauf von Wassermassen aus Richtung Vellern und Beckum über die Gewässer Axtbach und Rathausbach.
Gegen Mittag waren die Hochwasserrückhaltebecken vollständig gefüllt und liefen schließlich über. Dieses führte ab 13.20 Uhr zu einer Überflutung des Parkbads und des Vier-Jahreszeiten-Parks. Auch vom Kurenholtweg aus flossen Wassermengen in Richtung Vier-Jahreszeiten-Park ab.
Der Einsatz der Feuerwehr wurde in der Nacht beendet. Mehrere Pumpen liefen noch bis 4.30 Uhr in der Nacht im Bereich „Bäumker an den Bäumen“.
Heute Morgen werden insbesondere im Vier-Jahreszeiten-Park Schäden aufgenommen. Fest steht bereits, dass Wegeverbindungen, auch in der neuen Erlebnisfarm, sowie das Kindermuseum schwer betroffen sind.
Die Reinigungsarbeiten im Parkbad und im Vier-Jahreszeiten-Park sind bereits angelaufen. Im Stadtgebiet werden derzeit Straßensperrungen aufgehoben und die rund 10.000 Sandsäcke eingesammelt. Ein Teil davon wurde inzwischen von der Gemeinde Beelen angefordert und wird im Laufe des Tages dorthin transportiert.
Neben der Feuerwehr waren auch städtische Kräfte aus der Verwaltung, des Baubetriebshofes und des Klärwerks in Schichten in der vergangenen Nacht im Einsatz.
„Dass die Stadt Oelde gestern vergleichbar glimpflich davongekommen ist, ist einer beeindruckenden Gemeinschaftsleistung zu verdanken. Sowohl den Landwirten Sunderkemper, Ernsting und Meiwes als auch dem Baustoffhandel Wettendorf, dessen Gelände wir gestern zum Füllen von Sandsäcken nutzten, bin ich sehr dankbar. Das Unternehmen AFS, das im Innenstadtbereich mit Tiefbaumaßnahmen beauftragt ist, unterstützte ebenfalls spontan. Die Unternehmen Peterburs und das Bauunternehmen Haferkemper stellten uns kurzfristig zusätzlichen Sand zur Verfügung. Diese spontane Unterstützung beeindruckt mich tief. Zudem bin ich insbesondere den rund 250 Einsatzkräften der Feuerwehr, des DRK und THWs, die zum Teil aus dem westlichen Münsterland herbeieilten, sehr dankbar. Aber ich bedaure zutiefst, dass es wieder einmal unseren Park betroffen hat, der leider nicht zu schützen war. Selbstverständlich werden wir dennoch auch prüfen, wo Abläufe in derartigen Schadenereignissen möglicherweise noch verbessert werden können,“
teilt Bürgermeisterin Karin Rodeheger mit.
Die Stadt Oelde hatte in den vergangenen Jahren den Hochwasserschutz deutlich ausgebaut und das mehrjährige Ausbaukonzept im Jahre 2018 abgeschlossen. Dafür wurden rund 10 Mio. EUR aufgewendet (7 Mio. EUR Förderung des Landes). Insgesamt stehen rund 250.000 cbm Rückhaltevolumen zur Verfügung. Dabei wurden sämtliche Flächen retentionstechnisch genutzt, die seitens der Stadt Oelde angekauft werden konnten.
„Die zulaufenden Wassermengen wurden gestern durch die automatisierte Steuerung der Regenrückhaltebecken optimal durch das Stadtgebiet geleitet. Wenn man jedoch bedenkt, dass das Wasser auf der Autobahn rund einen Meter hoch stand, weiß man, wie groß die Herausforderung gestern war. 2015 stand das Wasser lediglich 20 cm hoch,"
erläutert Stadtbaurat André Leson.
Bürgermeisterin Karin Rodeheger kündigte an, im Spätherbst eine öffentliche Informationsveranstaltung zum Thema Hochwasserschutz durchzuführen.