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„Schnadgang“ durch das Sonnendorf
Bei herrlichstem Wetter, das dem Beinamen des Ortsteils Sünninghausen – Sonnendorf – alle Ehre machte, haben sich am Samstagmorgen zahlreiche Vertreter:innen der Politik, der Verwaltung, der örtlichen Vereine und einige interessierte Bürger:innen gemeinsam mit Oeldes Bürgermeisterin Karin Rodeheger zu einer Dorfrundfahrt aufgemacht.
Startpunkt war der Dorfplatz. Nach der Begrüßung durch die Bürgermeisterin und die Bezirksausschussvorsitzende Birgit Klashinrichs wurde zunächst die dortige Beleuchtungssituation in den Blick genommen. Weil der Dorfplatz relativ dunkel ist, werden in dieser Woche in der Nähe der Bushaltestelle zwei Laternen installiert. Reinhold Becker, Leiter des Baubetriebshofs der Stadt, informierte, dass sich die Installation verzögert habe, weil – wie in dieser Zeit häufiger – lange auf das benötigte Material gewartet werden musste.
Ebenfalls auf dem Dorfplatz hat sich die Karnevalsgesellschaft SK Helau präsentiert. Frank Hövekamp, Präsident des Vereins, überreichte Bürgermeisterin Rodeheger die erste offizielle Einladung zur Enthüllung der lang geplanten „Karnevals-Stele“, die am nordöstlichen Eck des Dorfplatzes aufgestellt wird. Auch alle anwesenden Fraktionsvertreter:innen erhielten eine Einladung zur feierlichen Enthüllung. Am 12. November wird aus diesem Anlass vor Ort ein Fest mit Rahmenprogramm und Live-Musik stattfinden. Rodeheger nahm die Einladung mit den Worten: „Der zwölfte November ist gesetzt!“ gern entgegen.
Anschließend machte sich der Tross, der Faulbaumstraße nach Norden folgend, auf, um an der Kreuzung Ecke Oelder Straße am Ortseingang die Verkehrssituation zu betrachten. Der Umstand, dass Fahrradfahrer aus Oelde kommend, die Straße queren müssen, weil der Radweg im Ort endet, führt aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens von PKW und LKW, die vielfach mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs sind, oft zu gefährlichen Situationen. Gleiches gilt in Richtung Diestedde, wo bei Ortsaustritt wiederum, an nicht einsehbarer Stelle, die Straße überquert werden muss. Ein Radweg, der geradeaus entlang der Landesstraße durch das Dorf führt, ist aufgrund der zu geringen Straßenbreite nicht möglich. Und ob eine deutlich längere Alternativroute, wie sie schon einmal angedacht wurde, zumutbar sei bzw. tatsächlich Verwendung fände, müsse realistisch geprüft werden. Weil die Stadt in Bezug auf die Installation von Querungshilfen oder dergleichen bei einer Landesstraße, wie es die Oelder Straße (L793) ist, keine Befugnisse und Handhabe hat, kann die Verwaltung an dieser Stelle nur versprechen, beim Landesbetrieb Straßen NRW in dieser Sache weiterhin am Ball zu bleiben. Denn „steter Tropfen höhlt den Stein“, wie Reinhold Becker sagt. Ideen aus dem Dorfentwicklungskonzept, die Ortseingangssituation komplett zu verändern, liegen Straßen NRW vor, haben aber noch keine weiteren Schritte des Bearbeitungsprozesses durchlaufen.
Die nächste Station der Tour war das Neubaugebiet Tienenbach II. Von 19 Baugrundstücken sind acht verkauft und einige weitere werden es zeitnah sein. Weil die eigentlich festgelegte Verkehrsführung – Zufahrt zum Neubaugebiet über Feldmark nur für Baufahrzeuge und Abfahrt über Tienenbach – vielfach nicht eingehalten wird, soll zeitnah eine Zusatzbeschilderung angebracht werden. Im Zusammenhang mit dem Neubaugebiet äußerte Rodeheger ihre Überzeugung, dass Sünninghausen in den kommenden Jahren sehr von den Ansiedlungen im Gewerbegebiet A2 profitieren werde und sicher verstärkt Nachfrage erhielte.
Entlang der Straßen Tienenbach, Auf der Höhe und Dorfstraße ging es dann in die Sonnenstraße, wo über einen möglichen Anwohnerparkplatz debattiert wurde. Die Stadt würde einen Teil der Fläche an der westlichen Kehre der Straße für den Bau von etwa vier bis fünf Parkplätzen zur Verfügung stellen. Weil es sich jedoch um reines Anwohnerparken handelt, verblieben die Kosten für die Umsetzung bei den Anliegern. Wie hoch diese wären, muss noch in Erfahrung gebracht werden.
Ebenfalls eine Parkfläche war das nächste Ziel der Gruppe. Weil die nördlich vom Sportplatz gelegene Straße Suerkamp zu Trainingszeiten der Fußballmannschaften und insbesondere bei Liga-Spielen sehr überbelastet war, wurde Abhilfe geschaffen. Östlich des Kunstrasenplatzes wurde eine „Parkschleife“ angelegt, die über den Nordkamp angefahren werden kann. Die neue Parkmöglichkeit wird sehr gut angenommen und entlastet den Suerkamp deutlich. Für die kommende dunkle Jahreszeit hat der Sportverein hier den Wunsch nach Beleuchtung geäußert, damit jeder und jede auch im Winter ohne Unsicherheitsgefühl sein oder ihr Auto erreichen kann. Reinhold Becker wird ein Angebot für Solarleuchten einholen, die via Bewegungsmelder aktiviert werden. Die entsprechenden Mittel sollen eingestellt werden.
Ein weiteres Anliegen, welches die Verantwortlichen und Mitglieder des Sportvereins bereits lange umtreibt, ist die Sanierung der sanitären Anlagen in der Turnhalle, welche Karl-Friederich Knop zu seiner Amtszeit als Bürgermeister 2015 zugesagt hatte. Hierzu berichtete Andreas Langer, Fachdienstleiter des zentralen Gebäudemanagements der Stadt. Er führte aus, dass der ursprüngliche Zeitplan, der für Sanierungen entworfen worden war, aufgrund unvorhersehbarer Ereignisse und Entwicklungen nicht einzuhalten war: „Es sind durch Corona und den Krieg in der Ukraine ganz neue Herausforderungen auf uns zugekommen, sodass immer wieder neu priorisiert werden musste. Hier meine ich nicht nur den Zustrom an Geflüchteten, die wir auf bestmögliche Weise unterbringen möchten, sondern auch die Lieferengpässe an Materialien und dass wir unsere Aufträge teilweise am Markt nicht platziert bekommen, weil den Fachfirmen die personellen Ressourcen fehlen.“ Langer warb für diesbezügliches Verständnis und auch dafür, dass Turnhallen, die auch für den Schulsport genutzt werden, vorrangig behandelt werden müssen. Aller Wahrscheinlichkeit nach sei leider nicht mit einer Sanierung vor 2025 zu rechnen, schloss er das Thema mit Bedauern. Zeitnahes Handeln versprach Langer bezüglich der Überprüfung des abgefallenen Wasserdrucks im und am Vereinsheim von Blau-Weiß.
Weil in Sünninghausen ja alles sehr nah beieinanderliegt, ist „vor der Turnhalle“ auch „neben dem Schützenplatz“ und „auf dem Schulhof“ der ehemaligen Grundschule, die seit 2015 von geflüchteten Familien bewohnt wird.
Hier stellte sich der neue Oberst des Schützenvereins Sünninghausen Lennard Katthöfer vor, der seine kleine Tochter dabeihatte. Katthöfer äußerte seine sorgenvolle Frage, ob für den Fall eines Abbruchs der alten Grundschule, an Alternativen für den Schießstand im Keller gedacht würde, ebenso wie für die von mehreren Vereinen genutzten Lagerräume auf dem Balken des Toilettenhauses. Karin Rodeheger fühlte an dieser Stelle vor, wie überhaupt die Stimmungslage bezüglich eines potentiellen Abbruchs der Schule im Dorf aussähe. Die Anwesenden ließen hier wirtschaftliche Erfordernisse gelten und zeigten sich alle tendenziell einverstanden, wenn eine komplette Überplanung des Areals mit Wohnbebauung anstünde. Denn sowohl auf den Wohnstandard bezogen als auch energetisch ist das alte Schulhaus im aktuellen Zustand nicht für die dauerhafte Nutzung als Wohngebäude ausgelegt. Wenn es soweit wäre, soll in jedem Fall für Alternativen für die Lagerräume als auch für die vom Heimatverein genutzten Heimatstuben, die sich ebenfalls im Gebäude befinden, gesorgt werden, sagte Rodeheger.
Begutachtet wurde auch der Spielplatz am südlichen Ende des Schützenplatzes, der kürzlich erst ein neues Multispielgerät erhalten hat, das Plenum lobte die Arbeit des Bauhofs sehr, regte aber an, auch noch eine Sitzschaukel oder ähnliches für Kleinkinder zwischen null und zwei anzubringen.
Auch die Jugendlichen im Dorf hatten die Gelegenheit, sich der Bürgermeisterin vorzustellen und ihr ihren Rückzugort zu zeigen, einen Bauwagen mit Kühlschrank und selbst gebauter Holzterrasse davor. Rodeheger freute sich über die Eigeninitiative der jungen Leute. Auf Nachfrage erwähnten die Jugendlichen, dass sie sich eine Regenüberdachung für ihre Terrasse wünschen würden. Rodeheger und Becker versprachen, wohlwollend zu prüfen, was hier machbar sei, denn der Bauwagen ist kein städtisches Projekt und steht auf Kirchengrund. „Manpower“ könnten sie selbst stellen, versicherten die Jugendlichen.
Wieder am Sportplatz brachte Hubert Pötter, ehemaliger langjähriger Vorsitzender des Sportvereins Blau-Weiß-Sünninghausen, sein Anliegen bezüglich einer vor dem Vereinsheim befindlichen Eiche vor. Stets von Eichenprozessionsspinnern befallen, mache sie den Zuschauern der Fußballspiele das Leben schwer und auch das neue Vordach des Vereinsheims sei bereits stark durch herabfallende Eicheln in Mitleidenschaft gezogen worden. Hier machte Bürgermeisterin Rodeheger jedoch sehr deutlich, dass eine Fällung zum jetzigen Zeitpunkt außer Frage stehe, weil ohne Not bzw. triftigen Grund ein vitaler Baum nicht einfach gefällt werde. Zuvor seien alle denkbaren Maßnahmen zu ergreifen, um einen Erhalt des Baumes zu ermöglichen.
Die letzte Station der Rundfahrt war das Backhaus, wo Hanno Wagemann, als Vertreter des Heimatvereins, mit Unterstützung von Kai Fischer Schweinebraten im Holzofen zubereitete. Das Fleisch wurde mit Brot und Krautsalat serviert und es gab selbstverständlich auch etwas zu trinken. Wer dann noch Appetit hatte, konnte diesen mit Pflaumenkuchen vom Café Reinkenhoff stillen. Karin Rodeheger war begeistert von der gelebten Zusammengehörigkeit in Sünninghausen, bei der alle Vereine sowie Menschen aller Altersgruppen und unterschiedlicher (politischer) Couleur für den Ortsteil zusammenhalten. In geselliger Runde klang der Sünninghausener „Schnadgang“ gegen 14.00 Uhr aus.
(alle Bilder oben: Reinhard Helmig)