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Schulen: Digitalisierung auf hohem Niveau
Bildunterschrift: Daniel Kramer (der obere Bildschirm zeigt das städtische Glasfasernetz, der untere das Schulserver-System)
Ein Blick genügt und IT-Spezialist Daniel Kramer ist informiert, falls System-Probleme bei einer der Oelder Schulen auftreten. Sein Bildschirm zeigt das städtische Glasfasernetz, das die Stadt Oelde in den vergangenen 15 Jahren realisiert hat. Alle Verwaltungseinrichtungen, die Feuerwehr, die Stadtbücherei sowie sämtliche weiterführenden und alle Grundschulen in der Kernstadt sind an dieses Glasfasernetz angeschlossen.
„Einen Großteil der Maßnahmen, die aktuell durch den Digitalpakt gefördert werden, hat die Stadt Oelde vor Jahren bereits umgesetzt. Der hohe Digitalisierungsgrad in der Oelder Bildungslandschaft hat sich in der Pandemie als ausgesprochen vorteilhaft erwiesen und hat unseren Schulen Möglichkeiten geboten, die in vielen anderen Kommunen nicht verfügbar sind.“
erläutert Bürgermeister Karl-Friedrich Knop.
Hoher Ausstattungsstandard
Im Jahre 2001 baute die Stadt Oelde an den Schulen zunächst eine konventionelle LAN-Vernetzung auf. Heute steht den Schülern und Kollegien flächendeckendes WLAN zur Verfügung. Bis auf wenige Ausnahmen sind sämtliche Klassen- und Fachräume der Oelder Schulen vernetzt. Alle Klassenräume, vom Gymnasium, über die Gesamtschule bis zu den Grundschulen, sind mit Beamer, Objektkameras bzw. Tablets ausgestattet. In Fachräumen sind interaktive Tafeln und Beamer im Einsatz.
In den Oelder Schulen stehen aktuell insgesamt knapp 800 Tablets, Notebooks und Desktop-PCs zur Verfügung.
Die Vorteile eines speziellen flächendeckend eingesetzten Schulserver-Systems, das seit 2019 am Gymnasium und der Gesamtschule und seit März 2020 an allen Grundschulen im Einsatz ist, machten sich insbesondere in der Pandemie bezahlt: Lehrer konnten ihren Schülern zuverlässig Aufgaben übermitteln, Schüler diese nach Erledigung zurückleiten. Auch die Information der Eltern erfolgte über dieses System.
Schulkonferenzen beschließen Einführung von Tablets
Um die vorhandene Infrastruktur bestmöglich nutzen zu können, haben die Schulkonferenzen der weiterführenden Schulen (TMG ab Klasse 7, GO ab der Oberstufe) die flächendeckende Einführung von Tablets beschlossen. An der Gesamtschule ist inzwischen der zweite Oberstufenjahrgang mit elternfinanzierten Geräten ausgestattet. Am Oelder Gymnasium ist die Einführung für den Herbst 2020 geplant. Eltern, denen die Finanzierung nicht möglich ist, können Unterstützung bei den jeweiligen Schulleitungen beantragen.
Die Art der Tablets wurde von Seiten der Schulen einheitlich vorgegeben. Bei der Entscheidung spielten mehrere Faktoren eine Rolle. Zum einen ist die vorhandene Visualisierungstechnik in den Klassen auf eine Nutzung dieses Tablettyps ausgelegt. Zum anderen ist die Bereitstellung und Wartung der Geräte über ein zentrales Managementsystem von Seiten der Schule mit geringem Aufwand möglich. Hinzu kommen praktische Vorteile: der Lehrer kann Unterrichtsmaterialien zentral bereitstellen oder Funktionen der Geräte freigeben und sperren.
Neu: Video- und Tontechnik
Aktuell beschafft die Stadt Oelde für die Oelder Schulen Video- und Tontechnik, gibt bei Bedarf Einweisungen und hat ein Tutorial erstellt, um den Lehrer*innen den Einstieg zu erleichtern. Diese zusätzliche Technik soll die Erstellung von Videos ermöglichen und das Lernen auf Distanz persönlicher machen.
Neu: Mobile Endgeräte für alle Lehrer*innen
In der letzten Woche fand ein Abstimmungsgespräch mit allen Schulleitungen statt. Ziel ist die Vollaustattung der Lehrer*innen mit mobilen Endgeräten. Eine Ausstattung ist zwar bereits vorhanden, nun aber sollen alle 237 Lehrer*innen ein dienstliches mobiles Endgerät erhalten. Auch diese werden an das Schulserver-System angeschlossen sein und sicherstellen, dass Lerninhalte ihren digitalen Weg zu den Schülerinnen und Schülern finden. Besonders erfreulich: hierfür wird die Stadt Oelde Fördermittel beantragen können.
Sofort-Ausstattungsprogramm für benachteiligte Schüler*innen
In der kommenden Woche erfolgt eine Bedarfsabfrage bei sämtlichen Schüler*innen in Oelde. Ziel ist, jenen Schüler*innen, die für das Home-Schooling unzureichend ausgestattet sind, im Bedarfsfall (z.B. im Falle erneuter Schulschließungen) ein Gerät bereitstellen zu können. Dafür stellt das Land rund 140.000 EUR zur Verfügung.
Oelder Modell weckt Interesse
Bei Daniel Kramer, stv. Leiter der IT-Abteilung der Stadt Oelde, laufen die Fäden zusammen. Schwerpunkt seiner Arbeit in den vergangenen Jahren war die Digitalisierung der Oelder Schullandschaft. Heute stellt er sicher, dass die zentrale Infrastruktur und das zusätzliche Schulserver-System für Lehrer und Schüler sicher und möglichst einwandfrei laufen.
Wir gehören zu den ersten Tageslichtschreiber-freien Städten in NRW.
so Daniel Kramer, der mit vielen anderen Kommunen in Kontakt steht.
Das Oelder Modell zur Digitalisierung hat das Interesse zahlreicher anderer Kommunen geweckt. Ebenfalls wird das Oelder Modell beim führenden Anbieter für Schulserverlösungen als Referenz in NRW genannt. Einige Städte haben inzwischen das Ausbaukonzept der Stadt Oelde übernommen und arbeiten an einer Umsetzung.
Kosten
Über den Glasfaserausbau hinaus wurden für die technische Ausstattung in den vergangenen 10 Jahren rund 1,3 Mio. EUR aufgewendet.
Wie geht es weiter?
Auch in diesem Jahr sind weitere Investitionen vorgesehen (Anschaffung von Video- und Tontechnik, mobile Endgeräte für Lehrer*innen und für die Schulen).
Zudem sollen spätestens im kommenden Jahr die wenigen, noch fehlenden Fachräume der Gesamtschule im Gebäude am Düdingsweg vernetzt werden.
Die Grundschule in Lette soll spätestens in eineinhalb Jahren an das städtische Glasfasernetz angeschlossen sein.
Der Anschluss der Stromberger Grundschule ist leider mit Blick auf die exponierte Lage nur mit enormem Aufwand und somit aktuell nicht ökonomisch vertretbar zu realisieren.