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Pilotversuch mit neuem Klärverfahren am Oelder Klärwerk
Die Pilotphase für einen möglichen Neubau der Kläranlage ist gestartet: Mit einem Tieflader wurde gestern ein Container mit neuartiger Klärtechnik zur Kläranlage geliefert. Jetzt startet der einjährige Testversuch.
Ein Teil der Oelder Abwässer wird ab sofort im Membran-Bioreaktor-Verfahren geklärt.
Der Testversuch erstreckt sich über ein Jahr, um Einschätzungen zur Leistungsfähigkeit während aller Jahreszeiten und Witterungen zu erhalten. Erst dann soll entschieden werden, ob bei dem möglichen Neubau des Klärwerks zukünftig diese Technik eingesetzt werden soll.
Markus Berheide, Fachdienstleiter Tiefbau und Umwelt, verspricht sich von der neuen Technik eine höhere Reinigungsleistung und einen verbesserten Umweltschutz, weil die gereinigten Abwässer eine deutlich höhere Wasserqualität aufweisen werden.
Warum besteht Handlungsbedarf?
Die Oelder Kläranlage aus dem Jahre 1978 wurde 1992 mit einer Nennkapazität von 47.000 Einwohnerwerten ausgebaut. Eine Anpassung an das Wachstum erfolgte nur über Optimierungen der vorhandenen Verfahrenstechnik.
Aktuell ist die Kläranlage mit einem Einwohnerwert von über 51.000 bereits überbelastet. Die Kläranlage kann nicht mehr als weitere 4.700 Einwohnerwerte verkraften, die aber z. B. für die Aurea bereits vorgehalten werden (Auslastung dann 117 %). Zugleich entspricht die Verfahrens-, Maschinen- und Elektrotechnik nicht mehr auf dem aktuellen Stand.
Hintergrund
Die Verwaltung präsentierte im vergangenen Jahr im Planungsausschuss und im Rat eine Machbarkeitsstudie, die unterschiedliche Wege aufzeigte (Aus- und Umbau des vorhandenen Klärwerks sowie Neubauvarianten). Weil ein Neubau auch den Umstieg auf ein neues Klärverfahren ermöglicht, traf der Rat damals keinen Grundsatzbeschluss, sondern beauftragte die Verwaltung, zuvor den jetzt gestarteten Pilotversuch durchzuführen.