- Rathaus
- Leben in Oelde
- Wirtschaftsförderung
- Freizeit & Tourismus
Frühjahrsempfang zum Thema „Mental Load“
Der Equal Care Day bleibt auch in diesem Jahr wieder unsichtbar und wenig beachtet.
Der Aktionstag am 29. Februar – ein Tag, der nur alle vier Jahre im Kalender auftaucht – weist auf die dringend notwendige, faire Aufteilung der Sorgearbeit zwischen den Geschlechtern hin und ist wenig bekannt. „Umso wichtiger ist es, dass wir diesen Tag bekannter machen“ haben sich die kommunalen Gleichstellungsbeauftragten vom Kreis Warendorf auf die Fahnen geschrieben. „Die Care-Arbeit ist weiterhin eine hauptsächlich weibliche Last, wofür Frauen immer noch wenig Wertschätzung von gesellschaftlicher und privater Seite erhalten“ sagt die Kreisgleichstellungsbeauftragte Katrin Diekhoff. „Dabei wurde in den letzten Jahren, insbesondere während der Corona-Pandemie, deutlich, wie systemrelevant die Sorge- und Pflegearbeit für unsere Gesellschaft ist“ fügt Yvonne Hüllbrock, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Warendorf hinzu.
Frauen übernehmen nicht nur einen Großteil der physischen Pflegearbeit, sondern tragen auch die mentale Last, ihre Familien zu organisieren und den Alltag zu stemmen. Diese mentale Arbeit, der sogenannte Mental Load, bleibt oft unsichtbar und unerkannt. Sie belastet Frauen, indem sie ihnen wertvolle Zeit und Energie raubt – Zeit, die sie ansonsten für berufliche Ziele, persönliche Entwicklung oder Erholung nutzen könnten. „Und hier zeigt sich auch, wie die Sorgearbeit letztendlich Auswirkungen auf ein geringeres Einkommen und eine geringere Rente von Frauen haben“ sagen Margarete Götker und Dr. Stefanie Reitzig, die Gleichstellungsbeauftragten der Städte Ostbevern und Telgte. „Es ist wichtig über Mental Load zu sprechen und unsichtbare Gedankenarbeit sichtbar zu machen“, sagt Manuela Stumpe, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Sassenberg.
Vor diesem Hintergrund rückt der diesjährige Frühjahrsempfang des Kreisfrauenforums das Thema der mentalen Arbeit in den Mittelpunkt. Die Veranstaltung am 10. Mai im Wappensaal der Doppelschloßanlage Harkotten bietet eine Plattform, um über die unsichtbare Belastung durch Mental Load zu sprechen und Wege zu finden, diese Lasten besser sichtbar zu machen und gerechter zu verteilen. Als Referentin ist Nicole Krüger, Gleichstellungsbeauftragte Kreis Lippe, eingeladen. Mit einem interaktiven Vortrag wird sie Mental Load greifbar machen und auch über die Reduktion des damit verbundenen Stresses sprechen. Ziel ist es, Lösungsansätze zu entwickeln, wie Pflege- und Sorgearbeit sowohl im privaten als auch im beruflichen Bereich gerechter verteilt werden können.
Der Frühjahrsempfang wird vom Arbeitskreis der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten des Kreis Warendorf organisiert, in diesem Jahr federführend von Manuela Stumpe aus Sassenberg. Es ist eine Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen, Erfahrungen auszutauschen und sich gemeinsam für eine gerechtere und gleichberechtigtere Verteilung der Sorgearbeit zu einzusetzen. Anmeldungen sind unter stumpe@sassenberg.de bereits möglich
-Dr. Stefanie Reitzig-