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5 Biodiversität
Mehr Artenvielfalt in Oelde
In den letzten Jahren ist das Vorkommen von Insekten und anderer Tierarten stark zurückgegangen. Eine der Ursachen ist der Verlust geeigneter Lebensräume. Bienen, Schmetterlinge, Schwebfliegen und Co. finden bei uns kaum noch blütenreiche Nahrungsplätze und Nistmöglichkeiten.
Wir setzten uns dafür ein, dass wertvoller Lebensraum erhalten bleibt und geschaffen wird!
Machen Sie mit!
Muss es immer Schotter sein?
Naturnahe Gartengestaltung
Sie haben einen Balkon oder Garten und möchten Hummeln, Vögeln und duftenden Blüten wieder mehr Platz geben?
Stauden und Bodendecker sind in Verbindung mit immergrünen Gehölzen eine lebendige und pflegeleichte Alternative. Die Pflanzen benötigen ein Minimum an Pflege und lassen Unkraut erst gar nicht durchkommen. Wenn Sie zudem noch auf standortgerechte Pflanzen zurück greifen bietet ihr Garten viele Vorteile:
- Förderung der Artenvielfalt durch geschaffenen Lebensraum für unzählige Insekten, Vögel und Kleinsäuger;
- Luftverbesserung durch Sauerstoffbildung und Feinstaubbindung;
- Reduzierung der Hitzeentwicklung durch Kühlleistung von Grünflächen und Beschattung;
- Entlastung des Kanalsystems bei Starkregen durch höhere Wasseraufnahmekapazität der Böden;
- Erholungsraum zum Entspannen und Genießen.
In einem biologisch vielfältigen Garten wachsen vor allem heimische Pflanzen, die die Tierwelt einladen und ihnen Nahrung, Verstecke und Nistplätze bieten. Eine große Auswahl an Pflanzen für jeden Standort bietet die Informationbroschüre des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft.
Damit das Ökosystem Garten funktioniert, ist es wichtig, auf den Einsatz von Pestiziden und eine all zu große Ordnungsliebe zu verzichten. Den Boden bedecken oder zu hacken, hilft gegen ungewollte Wildkräuter. „Wilde Ecken“ mit Disteln, Brennnesseln und Gräsern, bietet den Raupen von Tagpfauenauge, Kleinem Fuchs und dem Distelfalter einen gedeckten Tisch. Hier finden Sie eine Anleitung zum Bau von Nisthilfen.Anpassung an den Klimawandel
Hitzeperioden und Starkregen sind auch in Oelde keine Seltenheit mehr. Durch kleine Umstellungen können Gartenfreunde ihre Gärten fit für den Klimawandel machen. Im Kern sollte man dabei auf drei Dinge achten: richtige Pflanzenwahl, richtig mulchen, richtig gießen! Durch das Abdecken des Bodens mit Mulchmaterial wird Austrocknen und Erosion des wertvollen Gartenbodens verhindet, die Bodenfruchtbarkeit erhöht und Unkraut unterdrückt. Robuste Pflanzen überstehen extreme Wetterereignisse leichter. Weitere Tipps finden sie hier.
Was sagt das Baurecht?
Nach § 8, Satz 1 der gültigen Landesbauordnung (BauONRW) sind Eigentümer dazu verpflichtet, nicht überbaute Flächen von Grundstücken wasseraufnahmefähig zu belassen oder herzustellen sowie zu begrünen und zu bepflanzen.
Gut zu wissen
Schottergärten machen auf lange Sicht sogar mehr Arbeit als naturnahe Vorgärten oder Grünflächen. Trotz Wurzelschutzflies wachsen auch hier durch den Eintrag von Flugsamen Unkräuter, Flechten und Moose zwischen Kies und Schotter. Auch Laub und anderer Straßendreck setzt sich zwischen den Steinen fest und ist nur mit Mühe zu entfernen. Empfehlungen zur Gestaltung Ihres Vorgartens entnehmen Sie bitte auch der Vorgartensatzung der Stadt Oelde.
Oelde blüht!
Jedes Jahr im Frühjahr legen die Kollegen des städtischen Betriebshofs zur Förderung der Artenvielfalt im gesamten Stadtgebiet Blühflächen an, wie z.B. an der Konrad-Adenauer-Allee, in den Bredengärten oder am Rathausbach. Aber auch die Flächen, die durch private Initiativen bewirtschaftet werden, werden von Jahr zu Jahr mehr. Hierzu gehört die 600 m² große Fläche am Regenrückhaltebecken Zum Geisterholz, die durch die Stadt Oelde zur Verfügung gestellt und durch ehrenamtliche Flächenparten betreut wird. Auch am Friedhof Stromberg wird eine Blühwiese über 1.100 m² durch Bürgerengagement hergestellt. Das Saatgut für die Flächen wird durch das Projekt Vital.NRW – „8 Plus summt auf“ gestiftet.
Mit den Projekten möchten die beteiligten Akteure geeignete Lebensräume für Bienen, Schmetterlinge, Schwebfliegen und Co. schaffen, denn diese finden bei uns kaum noch blütenreiche Nahrungsplätze und Nistmöglichkeiten. Oelde gehört neben sieben weiteren Kommunen im Kreis Warendorf zu den Projektteilnehmern von Vital.NRW und arbeitet mit dem NABU-Naturschutzstation Münsterland e.V. zusammen.
Interessierte Bürgerinnen und Bürger, die sich für den Artenschutz engagieren möchten, sind herzlich dazu eingeladen bei den Projekten mitzumachen. Weiter Informationen erhalten Sie von Klimaschutzmanagerin Stefanie Gröne.
Weiter Informationen finden Sie unter Nabu Naturschutzstation Münsterland.
Beide Projekte sind Teil des Förderprogramms Vital.NRW.
Bäume - Klimaanlage unserer Stadt
"Jeder kann ein Loch graben und einen Baum pflanzen, dafür braucht man kein Diplom." , so das Zitat von Wangari Maathai, der Friedensnobelpreisträgerin aus Kenia.
Bäume sind die Klimaanlage unserer Städte. Sie spenden Schatten und kühlen durch Verdunstung von Wasser unsere Umgebungsluft. Die Erfahrung macht jeder, der an einem heißen Sommertag im Wald Abkühlung sucht. Auf der anderen Seite leiden unser Bäume unter den Folgen des Klimawandels - Trockenheit, Stürme, Schädlingsbefall hinterlassen auch in unseren Wäldern ihre Spuren.
Um dieser Entwicklung entgegen zu wirken, sorgt die Stadt Oelde für zahlreiche Neu- und Ersatzpflanzungen von Bäumen im Stadtgebiet. So wurden alleine im Frühjahr 2020 über 200 Bäume gepflanzt. Bei der Pflanzenwahl werden bewusst Sorten verwendet, die mit den geänderten Klimabedingungen besser zurecht kommen. Hierzu gehören Eßkastanien, Hopfenbuchen oder Zelkoven.
Gut zu wissen
Generell gilt ab 1. März bis 30. September das Gehölzschnitt-Verbot. Laut § 39 des Bundesnaturschutzgesetzes ist es verboten innerhalb des Zeitraums Bäume, Hecken, Gebüsche und andere Gehölze im Stadtgebiet zu fällen oder stark zurück zuschneiden. Das Gesetz soll Brutvögel und dessen Nester während der Brut- und Vermehrungszeit schützen. Von dem Verbot profitieren außerdem Bienen, Hummeln und Schmetterlinge, die im Sommer das volle Blütenangebot vorfinden sollen. Zudem verzichten die Kollegen vom Baubetriebshof bei der Bekämpfung von Unkräutern und Schädlingen vollkommen auf den Einsatz von chemischen Giften.
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